19.10.2018
Ausgesetzte Kätzchen konnten von uns in Sicherheit gebracht werden.
Wenn man ein Tier in seine Familie aufnimmt, dann trägt man die Verantwortung dafür. Dieses Mitgeschöpf oder dessen Nachwuchs irgendwann auf dem schnellsten und einfachsten Weg zu entsorgen, ist ein Armutszeugnis. Wir als Tierheim versuchen immer ein offenes Ohr zu haben und gemeinsam eine gute Lösung zu finden. Nicht in jedem Fall kann unsere Antwort heißen „Sie können das Tier sofort zu uns bringen“, denn auch unsere Aufnahmekapazität ist nicht unendlich. Aber wir lassen kein Tier im Stich und helfen mit Ratschlägen, Vermittlungshilfe und eben der Aufnahme, der nicht mehr gewünschten ehemaligen Familienmitglieder. Alleine in den Monaten Juli und August fanden 120 Kätzchen Zuflucht bei uns.
Diesen Dienstag (16.10.2018) fand eine unserer Mitarbeiterinnen in der Früh eine Kartonschachtel vor unserem Tor. Beim näheren Herankommen sah sie, dass die Schachtel nicht verschlossen war und sich nichts mehr in dem Karton befand. Eine Suche blieb erstmals erfolglos. Als es dann abends ruhiger wurde, konnten in der Nähe der Stelle zwei Jungkatzen gesichtet werden. Sofort stellten wir Lebendfallen auf, da sich die verängstigten Samtpfoten nicht anlocken ließen. Nach und nach sahen wir immer mehr Kätzchen. Bis heute, Freitag 19.10.2018, konnten wir fünf Jungkatzen sichern und hoffen, dass kein Kitten mehr verängstigt umherirrt und der Gefahr der stark befahrenen Straße ausgesetzt ist.
Bei den Kätzchen handelt es sich um ein weibliches und vier männliche Jungtiere (ca. 5 Monate alt). Alle haben starken Parasitenbefall und Schnupfen. Bei uns werden die kleinen Seelchen nun medizinisch versorgt und liebevoll gepäppelt. Da die Tiere zwar verschreckt, aber nicht verwildert sind, müssen sie den Kontakt zu Menschen von klein auf kennen. Demnach schließen wir darauf, dass auch dem Muttertier zumindest eine Versorgung mit Futter zukommt und fragen uns, warum die gesetzlich verpflichtende Kastrationspflicht nicht eingehalten wurde?
Die ungewünschten und kranken Jungtiere einfach rauszuschmeißen ist unfassbar verantwortungslos. Natürlich wissen wir – schlimmer geht immer. Aber die Tatsache, dass der Karton vor das Tierheim gestellt wurde, macht die Sache noch lange nicht richtig. Dass die Schachtel noch nicht einmal richtig verschlossen war, damit die Tiere wenigstens nicht ausbüxen, ist kaum zu toppen an Verantwortungs- und Respektlosigkeit allen Beteiligten gegenüber. Das Trauma, dass man ausgesetzten Tieren zumutet, hat oft nachhaltige Folgen. Sich seiner Tiere auf so feige Art zu entledigen, ist einfach nur falsch.
Wir hoffen nun, dass sich Wanda, Cosmo, Francis, Denzel und Remy, gut erholen und, sobald sie fit genug sind, ein schönes Zuhause auf Lebenszeit finden. Interessenten können sich ab 27.10. telefonisch bei uns melden. Bitte drücken Sie den Kätzchen die Daumen für eine rasche Genesung und ein super Happyend in einem Traumzuhause!